15. Okt 2021
40 Jahre und kein bisschen ins Alter gekommen: Das Kreishaus feiert dieser Tage seinen runden Geburtstag. Im Oktober 1981 weihte der damalige Oberkreisdirektor Hilmar Lotz das neu gebaute Verwaltungsgebäude offiziell ein. Er bekräftigte, dass das Gebäude ein neuer Startpunkt für mehr Nähe zum Bürger sei und ebenso der Verwaltung wie dem Bürger gehöre. „Diese Sichtweise hat sich bis heute nicht geändert. Der Dienstleistungsgedanke steht noch immer im Mittel¬punkt“, so Landrat Dr. Axel Lehmann. „Mit der aktuellen Entstehung der lippischen Klimafassade geben wir dem Haus einen weiteren Nutzen: Als Vorbildobjekt für eine nachhaltige und klimafreundliche Gebäudegestaltung.“
1981: Das Kreishaus vor seiner offiziellen Einweihung am 16. Oktober. Zwischen den ersten Erdarbeiten im April 1978 bis zur offiziellen Einweihung sind rund dreieinhalb Jahre vergangen. Bild: Kreis-Archiv, K6 Dia Nr. 2148.
2021: Vierzig Jahre später erhält das Kreishaus im Zuge von Lippe_Re-Klimatisiert eine neue Fassade. Auch im Innenbereich wird aktuell saniert. Bild: Kreis Lippe.
Nach langem Tauziehen um den Standort, waren sich alle einig, dass ein Haus für den Bürger entstehen solle. Die Verwaltung schrieb das Projekt aus. Rund 30 Architekturbüros bewarben sich mit Planungsvorschlägen und Modellen. Siegreich war der Entwurf von Prof. Sigurd Scheuermann. Der junge Architekt – gerade einmal 32 Jahre alt – konnte mit seinen Ideen das Preisgericht einstimmig überzeugen. „Das war keineswegs eine übliche Entscheidung. Ich bin gegen große renommierte Büros aus dem gesamten Bundesgebiet angetreten. Damit hat man Mut bewiesen“, erinnert sich Scheuermann.
Die Überlegungen hinter dem Entwurf waren simpel, die Umsetzung durchdacht: Der Dienstleistungscharakter der Kreisverwaltung sollte sich im Gebäude wiederspiegeln. So passen sich die gestaffelten Gebäudeflügel der Landschaft an und es gibt separate Eingänge, um den Publikumsverkehr zu entzerren. Die Fortschritte hat eine Baukommission begleitet. „Die Zusammenarbeit hat zum Erfolg des Projektes beigetragen. Nach teils kraftvollen Auseinandersetzungen gab es dann doch immer endgültige Entscheidungen. Das Resultat war schließlich die genaue Umsetzung des Wettbewerbsentwurfes, was recht selten der Fall ist“, erklärt Scheuermann.
Schon damals spielten ökologische Grundsätze beim Bau eine bedeutende Rolle. Durch die Gliederung und Öffnung der Gebäudeflügel in den Landschaftsbereich kam der Architekt den Prinzipien des ressourcensparenden Bauens, der natürlichen Durchlüftung und allseitigen natürlichen Belichtung nach. Rund dreieinhalb Jahre hat der Bau gedauert – von der Grundsteinlegung bis zur Fertigstellung.
Die Ideen zu Funktionalität und Gestaltung haben die heutigen Planer bei der Kreishaussanierung im Zuge von Lippe_Re-Klimatisiert aufgegriffen. „Neben der energetischen Zielsetzung sorgt die Sanierung mit dem Low-Tech-Ansatz und der größeren Glasfläche der Fenster für ein natürliches Raumklima im Gebäude“, erklärt Uwe Schulte, Technisches Gebäudemanagement des Kreises Lippe.
Passend zum Geburtstag des Kreishauses feiert auch die Großbaustelle einen Meilenstein: Halbzeit der Sanierungsmaßnahmen. Pünktlich zum 41. Geburtstag ist das Facelift abgeschlossen.