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25. Feb 2021

Berufsförderzentrum Lemgo: Richtfest ohne Gäste

Auf dem Innovation Campus Lemgo geht es in großen Schritten in Richtung „gelebte Inklusion“. Eigentlich sollte der Abschluss der Rohbauphase des Berufsförderzentrums mit einem angemessenen Richtfest gefeiert werden, aber die aktuelle Corona-Lage ließ dies nicht zu. Schon der Grundstein für das Gebäude konnte Ende Oktober vergangenen Jahres nicht im großen Kreis gelegt werden. Nun hofft Landrat Dr. Axel Lehmann, dass es beim Einzug des Gebäudes Anfang 2022 ein fröhliches Fest mit allen Beteiligten, insbesondere den Schülern und Nachbarn geben wird. Schließlich zeichnet sich das Berufsförderzentrum nicht nur durch die besondere Lage auf dem Innovation Campus in Lemgo, sondern auch durch eine besondere Nutzung aus.

Drei verschiedene Nutzergruppen - die Astrid-Lindgren-Schule, das Lüttfeld-Berufskolleg und die allgemein zugängliche Mensa - werden es mit Leben füllen. Manuela Kupsch, die Leiterin des Eigenbetriebs Schulen, blickt auf die schulische Nutzung: „Es wird zwei Lernreviere geben – eins davon wird die Berufspraxisstufe der Astrid-Lindgren-Schule mit vier Klassen beziehen, das andere nutzt das Lüttfeld-Berufskolleg mit zwei Klassen. Bei beiden werden die Klassenzimmer und deren Nebenräume um einen Marktplatz gruppiert. Dort können sich die Schüler klassenübergreifend zum Lernen und Kommunizieren treffen oder sich einfach auch mal nur zurückziehen. Es wird Fachräume für den Bereich Hauswirtschaft und für die Werkbereiche Holz und Montage geben. Für ein Sportangebot steht ein Bewegungsraum zur Verfügung. Eine Mensa, die im Erdgeschoss entsteht und für alle Nutzer des Campus-Geländes zugänglich ist, ergänzt das Angebot.“

Im Gebäude mit Passivhausstandard bietet die Raumsituation eine multifunktionale Nutzung für neue pädagogische Konzepte. Neu für den Kreis Lippe ist auch, dass zwei völlig unterschiedliche Schulen, das Lüttfeld-Berufskolleg und die Astrid-Lindgren-Schule (Förderschule mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung), sich künftig Räumlichkeiten teilen und deren Schüler somit täglich aufeinandertreffen. Die Lehrkräfte der beiden Schulen haben ein gemeinsames Lehrerzimmer – so sorgt schon die tägliche gemeinsame Kaffeepause auf dieser Ebene für einen regelmäßigen Austausch.
Es wird ein Musterstück gelebter Inklusion im Kreisgebiet werden. Dr. Lehmann ergänzt: „Menschen, die sich auf dem Innovation Campus begegnen, haben das gleiche Ziel – Bildung. Dennoch bringen sie die unterschiedlichsten Voraussetzungen wie Herkunft, Bildungsstand, Familiensituation, Krankheiten oder Einschränkungen mit. Diese Vielfalt begrüßen wir als Chance.“

Manfred Kreisel, Schulleiter des Lüttfeld-Berufskollegs, freut sich auf die neuen Nachbarn und die sich daraus ergebenden vielfältigen Möglichkeiten. Schon immer hat er den Campus als Ort der Begegnung und des gemeinsamen Lernens definiert: „Es geht um ein grundsätzliches und gegenseitiges Akzeptieren, einen respektvollen Umgang miteinander und die gegenseitige Wertschätzung der individuellen Fähigkeiten.“ Mit dem Umzug der Berufspraxisstufe wird die bestehende Vielfalt erweitert und es entstehen noch mehr Facetten der Begegnung und Kooperationsmöglichkeiten. Die Umsetzung des Schulmottos der Astrid-Lindgren-Schule „Gemeinsam.Leben.Lernen.Wachsen.“ erhält eine ganz neue, praktische Bedeutung. Schulleiterin Gudrun Laag hofft auf die Umsetzung einer sehr natürlichen Inklusion. Die Jugendlichen besuchen die Berufspraxisstufe der Astrid-Lindgren-Schule in der Regel drei Jahre und werden dort auf ein selbstbestimmtes Leben vorbereitet. Durch das neue Gebäude auf dem Campus-Gelände erhalten sie aus Laags Sicht optimale Rahmenbedingungen: „Öffnung soweit wie möglich, Rückzug soweit wie erforderlich.“ Bereits im Vorfeld der Baumaßnahme hatte sich eine Arbeitsgruppe mit sechs Pädagogen der beiden Schulen gebildet, die sich um die Planung und Umsetzung von inklusiven Projekten kümmert.

Für das familiengeführte Bauunternehmen Goldbeck aus Bielefeld stellt die Umsetzung eine vielschichtige Herausforderung dar. Carsten Hense, Geschäftsbereichsleiter von Goldbeck berichtet: „Von Anfang an haben wir auf dieser Baustelle ein besonderes Logistikkonzept benötigt, da Lage und Topografie schon bei dem Abriss der alten Gebäude kluge Konzepte erforderten. Wir bauen barrierefrei und die Außenanlagen werden vielseitig und abwechslungsreich - u.a. mit Fitness-Inseln, Schulgarten und einem Kleinspielfeld - gestaltet. Positiv ist, dass wir unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten auch regionale Unternehmen einsetzen können.“ Wie das Schwestergebäude am Vogelsang wurde auch beim Berufsförderzentrum Biodiversität berücksichtigt: Vogelschutzglas wurde eingebaut, das Gebäude erhält ein Gründach und Vogelkästen sowie Nisthilfen werden in die Fassade integriert.
Alle Beteiligten freuen sich auf das Jahresende: Nach dem derzeitigen Stand wird das Gebäude trotz der Corona-Pandemie und durch die Extremwetterlage bedingte Schlecht-Wetter-Tage pünktlich an den Kreis Lippe übergeben.

Bild: Richtfest im kleinen Kreis: Andrea Berger (Projektleiterin Kreis Lippe) und Manuela Kupsch (Leiterin Eigenbetrieb Schulen, rechts) haben den Richtspruch entgegen genommen. Über den Baufortschritt freuen sich mit ihnen (v.l.) Lemgos Bürgermeister Markus Baier, Carsten Hense (Geschäftsbereichsleiter Goldbeck), Landrat Dr. Axel Lehmann, Gudrun Laag (Schulleiterin der Astrid-Lindgren-Schule), Christoph von Hoeren (Leiter Berufspraxisstufe Astrid-Lindgren-Schule), Manfred Kreisel (Schulleiter des Lüttfeld-Berufskollegs), Dr. Peter Pahmeyer (Vorsitzender des Ausschusses für Bildungsentwicklung, Digitalisierung, Sport und Betriebsausschuss Schulen), Frank Kulowatz (Projektleiter Berufsförderzentum) und Damian Grzonka (Projektmanager Goldbeck).

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