12. Jul 2024
Kürzlich haben die Stadt Lügde und der Kreis Lippe zu einem kommunalem Forum „Familie und Bildung“ in die Osterräderstadt eingeladen, um mögliche Schwachstellen, aber auch Perspektiven aufzuzeigen.
Nicht jede Familie, jedes Kind oder jeder Jugendliche hat die gleichen Voraussetzungen, wenn es zum Beispiel um Bildung, Teilhabe oder Arbeit geht. Damit benachteiligte Lebenslagen von Familien sichtbar gemacht werden, hat der Kreis Lippe im vergangenen Jahr ein „Sozialräumliches Präventionsmonitoring“ (SPM) für die Stadt Lügde durchgeführt und die Ergebnisse nun in einem Sozialbericht festgehalten. Kürzlich haben Stadt und Kreis zu einem kommunalem Forum „Familie und Bildung“ in die Osterräderstadt eingeladen, um mögliche Schwachstellen, aber auch Perspektiven aufzuzeigen.
In enger Zusammenarbeit von Stadt und einem Planungsteam des Kreises aus Vertreterinnen und Vertretern des Jugendamtes, des Gesundheitsamtes, der Statistikstelle, des Bildungsbereichs und des Jobcenters waren für die Sozialraumanalyse verschiedene kleinräumige Daten etwa zur Bevölkerungsstruktur, der wirtschaftlichen Lage der Familien und zum Gesundheits- und Entwicklungsstand der Kinder vor Schuleintritt zusammengetragen und ausgewertet worden.
Lügdes Bürgermeister Torben Blome betonte: „Gerade in diesen Zeiten mit angespannten öffentlichen Finanzbedingungen kommt es noch stärker darauf an, dass wir ziel- und wirkungsorientiert auf die konkreten Belange und Notwendigkeiten vor Ort eingehen. Die Daten der Sozialraumanalyse liefern dabei auch den Beleg, dass in Lügde insgesamt die Situation für Familien und Kinder sehr positiv ist. Es wurden aber auch Handlungsbedarfe für zukünftige Schwerpunkte herausgearbeitet.“
In mehreren Workshops konnten die Teilnehmenden aus den Bereichen Politik, Schule, Kita und Trägern der freien Jugendhilfe ihre Ideen und Vorschläge für eine weitere Verbesserung der Lebensbedingungen von Kindern und deren Familien einbringen. So bestand der Wunsch nach einer Anlaufstelle, in der sich Familien informieren können. Bei der Förderung von Kindern und Jugendlichen solle der Fokus stärker auf die grundlegenden Kompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen gelegt werden, waren sich die Workshop-Teilnehmenden einig. Auch die Sprachförderung müsse ausgebaut und die Elternarbeit verstärkt werden.
In Lügde gibt es schon eine ganze Reihe von Unterstützungsangeboten durch die Schulsozialarbeit in enger Verzahnung mit der Arbeit des IQ, Angebote des Stadtsportverbandes oder das Lernpatenprojekt der Schwering-Hasse-Stiftung. Die Anwesenden wünschten sich eine Übersicht der bestehenden Angebote und eine stärkere Kooperation der lokalen Akteure.
Im Herbst dieses Jahres trifft sich eine neue Arbeitsgruppe, um die Ergebnisse des Forums zu diskutieren und entsprechende Handlungsempfehlungen zu erarbeiten. Die AG ist für alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt Lügde geöffnet. Für Interessierte ist Margit Monika Hahn von der Koordinierungsstelle Kommunale Präventionsketten beim Kreis Lippe telefonisch unter (05231) 62 4280 oder per E-Mail zu erreichen.