13. Mai 2025
Seit einem Jahr können Besucher die Folgen des Klimawandels interaktiv erleben und spielerisch Lösungen für bestehende Probleme finden. Das Konzept kommt an, zwei Auszeichnungen inklusive.
Ein interaktiver Globus, eine riesige Regenwand mit richtigem Wasser, echte Hitze und ganz viele spielerische und interaktiv verpackte Informationen – das ist die Klimaerlebniswelt Oerlinghausen (KEW). Sie ist die bisher einzige Einrichtung in Deutschland mit dem Schwerpunkt Klimafolgenanpassung, macht den Klimawandel hautnah erfahrbar und stellt Maßnahmen und Strategien vor, um darauf zu reagieren. Nun feiert die KEW ihren ersten Geburtstag und kann auf 12 erfolgreiche Monate zurückblicken.
„Ich bin stolz auf das, was wir hier geschaffen haben. Die Klimaerlebniswelt rückt die Klimafolgenanpassung ohne erhobenen Zeigefinger in den Mittelpunkt und vermittelt sehr nachdrücklich wie wichtig es ist, auf den Klimawandel zu reagieren“, sagt Landrat Dr. Axel Lehmann. „Außerdem haben wir einen weiteren touristischen Magneten für den Teutoburger Wald und das Land des Hermann geschaffen“, so Lehmann weiter, der auch stellvertretender Vorsitzender von Tourismus NRW ist.
Denn: „Wer zu uns kommt, empfiehlt uns weiter“, sagt Dr. Ingo Möller, Leiter der KEW. 96,4% Weiterempfehlungsquote und eine durchschnittliche Aufenthaltsdauer von 100 Minuten sind das Ergebnis einer Besucherbefragung. „Ihnen gefallen die interaktiven Möglichkeiten, wie die Sicherung einer Stadt vor Hochwasser, während echtes Wasser an den Gebäudewänden herunterprasselt, oder das spielerische Aufforsten eines Waldes, welches vollen Körpereinsatz erfordert“, ergänzt er.
Die drei Themenräume der KEW sind voll mit Informationen. Jeder kann selbst entscheiden, wie tief er einsteigt. Das Raumkonzept, vor allem die gelungene Architektur, sticht heraus. „Das Gebäude ist ein Erlebnis für sich“, betont Dr. Ute Röder, zuständige Verwaltungsvorständin beim Kreis Lippe. „Wir haben nachhaltige Materialien eingesetzt, um klimaangepasst bauen zu können. Die Wabenstruktur verleiht jedem Raum seine eigene Atmosphäre. Außen fällt die schwarze Fassade auf, bei welcher die japanische Yakisugi-Methode zum Einsatz kam. Dabei wird das Holz der Weißtanne abgeflämmt und dadurch ganz ohne Chemie haltbar gemacht“, zählt sie auf.
Das Gesamtkonzept der Klimaerlebniswelt kommt an. Ende 2024 hat die KEW den renommierten Designpreis „Red-Dot-Award 2024 Brands & Communication Design“ in der Kategorie „Spatial Communication – Exhibition Design“ gewonnen. Anfang Mai 2025 folgte beim Teutoburger Wald Tourismustag die Auszeichnung mit dem IHK-Tourismuspreis 2025.
„Diese Preise unterstreichen den Erfolg. Wir hoffen, dass wir dadurch noch mehr Besucherinnen und Besucher anlocken können“, sagt Landrat Dr. Axel Lehmann. Im vergangenen Jahr hat es bereits circa 2000 Besucher pro Monat, insgesamt mehr als 166 Gruppenführungen sowie Besuche von Delegationen aus den französischen, litauischen, polnischen und ukrainischen Partnerstädten der Stadt Oerlinghausen und des Kreises Lippe gegeben.
Die Klimaerlebniswelt ist Teil des UrLands. In einem Dreiklang aus KEW, dem Naturschutzgroßprojekt Senne und Teutoburger Wald sowie dem Archäologischen Freilichtmuseum in Oerlinghausen wird konzentriert deutlich, wie sich angefangen von der Urzeit über die Gegenwart bis in die Zukunft der Mensch, die Natur und das Klima gegenseitig beeinflussen.
Foto: (Copyright: ©LTM GmbH, I.Fassbender): Dr. Ingo Möller (l.), Dr. Ute Röder (2.v.l.) und Landrat Dr. Axel Lehmann (r.) zeigen NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur (2.v.r.) den interaktiven Globus bei der Eröffnung im Mai 2024.