02. Feb 2024
Der Kreis Lippe sperrt ab sofort einen Rad- und Wanderweg in Kalletal zwischen Varenholz und Erder. Grund dafür sind die nicht gegebene Verkehrssicherheit des Weges und das Brutgeschehen in der Aue. Umleitungen für Radfahrer der Alternativroute des Weserradwegs und für Fußgänger sind ausgeschildert. Gesperrt bleibt der Abschnitt zunächst bis zum 31. Mai 2024.
Konkret hat der Kreis Lippe die Alternativroute des Weser-Radweges zwischen Kalletal-Varenholz und Kalletal-Erder gesperrt. Die Verkehrssicherheit des Abschnitts sei nicht mehr gegeben, weil einige Bäume wegen des aufgeweichten Bodens als Folge des Hochwassers der vergangenen Wochen umstürzen könnten und der Weg außerdem stellenweise stark aufgeweicht sei, sagt Jan-Otto Hake, Leiter der Forstabteilung des Landesverbandes, der Eigentümer der Fläche ist. Außerdem haben sich wegen des Hochwassers schützenswerte Arten in der Nähe des Weges zum Brüten niedergelassen.
„Wir haben uns gemeinsam mit dem Landesverband dazu entschieden, den Weg dicht zu machen, um Gefährdungen für Radfahrer und Fußgänger beim Durchqueren vorzubeugen und das Brutgeschehen der dort ansässigen Arten nicht zu stören“, begründet Dr. Ute Röder, zuständige Verwaltungsvorständin beim Kreis Lippe, die Entscheidung. „Neben der schon länger vorhandenen Graureiher-Kolonie, brüten dort weitere sensible Arten“, sagt sie. Die schützenswerten Tiere würden bei Nähe zum Menschen aufgeschreckt und womöglich vertrieben. „Diese Störung müssen wir nach dem Bundesnaturschutzgesetz verhindern“, ergänzt sie.
Der Abschnitt des Weges befindet sich in einem Naturschutzgebiet. „Genau so ein Brutverhalten möchten wir dort eigentlich haben. Nur ist das rund 2,3 Kilometer lange Stück Teil der Alternativroute Weser-Radwegs sowie des Wanderwegs ‚Weg der Blicke‘ und damit stärker frequentiert“, sagt Olrik Meyer, Fachbereichsleiter Umwelt, nachhaltige Entwicklung und Mobilität. „Um diese Routen weiterhin anbieten zu können, haben wir in Zusammenarbeit mit den betroffenen Akteuren sowohl für die Radfahrer als auch für die Fußgänger Umleitungen ausgeschildert“, sagt er.
Radfahrer, die die Alternativroute des Weser-Radwegs aus Richtung Rinteln befahren, werden schon ein Stück vor der Sperrung in Stemmen abgefangen und auf das ausgeschilderte Radverkehrsnetz entlang der B238 nach Langenholzhausen und dann entlang der B514 nach Kalldorf geleitet. „Südwestlich von Erder stoßen sie dann wieder auf die Weser-Radweg-Alternativroute. Radfahrende aus Richtung Vlotho werden ebenso über Kalldorf und Langenholzhausen nach Stemmen geleitet. Ab April können die Radfahrer auch auf die Hauptroute des Weserradweg ausweichen, weil dann die Weser-Fähre wieder fährt“, sagt Anna-Lena Mügge, Radverkehrsbeauftragte des Kreises Lippe. Wanderer können eine Umleitung über den Dingelstedtpfad südlich des gesperrten Abschnitts benutzen. „Der Umweg beläuft sich auf rund zwei Kilometer, wenn Wanderer aus Varenholz kommend den Weg der Blicke gehen möchten. Wer nicht nach Varenholz möchte oder von dort startet, kann direkt dem Dingelstedtpfad südlich von Varenholz folgen. Hierdurch ergibt sich keine Wegstreckenverlängerung“, ergänzt Olrik Meyer.
Gesperrt bleibt der Weg zwischen Varenholz und Erder zunächst bis zum 31. Mai. Die erforderlichen Maßnahmen zur Wiederherstellung der Verkehrssicherheit können erst nach Ende der Brutzeit erfolgen. „Wir werden die Situation im Sommer erneut bewerten und die Lipperinnen und Lipper dann informieren“, sagt Dr. Ute Röder. Der Kreis Lippe bittet alle Bürgerinnen und Bürger, die Sperrung zur eigenen Sicherheit zu beachten und die ausgeschilderten Umleitungen zu nutzen.
Fahrradfahrer der Alternativroute des Weserradwegs werden über Kalldorf, Langenholzhausen und Stemmen umgeleitet.
Wanderer werden über den Dingelstedtpfad umgeleitet.