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Kreise Lippe und Höxter und Technische Hochschule OWL fordern schnelleren Ausbau des ÖPNV

03. Nov 2021

Die Studierenden der Technischen Hochschule OWL haben entschieden: Das Semesterticket soll bleiben! Mit 83 Prozent stimmte die große Mehrheit dafür, das jetzige Angebot des Semestertickets beizubehalten. Hintergrund der Urabstimmung des Studierendenparlaments waren unter anderem unzureichende Verkehrsanbindungen der Studienstandorte in Lemgo, Detmold und Höxter.

„Wir verstehen die Abstimmung als äußeres Zeichen der Ungeduld der Studierenden, da der Ausbau des Schienennahverkehrs und des ÖPNV in Lippe und in der Region noch nicht weit genug vorangeschritten ist. Hierfür haben wir Verständnis. Wir beschäftigen uns bereits seit einigen Jahren mit diesem Thema und haben schon viele Verbesserungen angestoßen“, betont Dr. Axel Lehmann, Landrat des Kreises Lippe. Der Kreis Lippe habe zum Beispiel für die Strecke von Lemgo nach Lage im vergangenen Jahr nach Beschluss durch den Kreistag einen zusätzlichen Busverkehr eingerichtet. Dadurch können die Fahrgäste in der Woche zwischen 6 und 21 Uhr im Halbstundentakt zwischen Lemgo-Lüttfeld und Bielefeld fahren. Hierfür würden jährlich 230.000 Euro bereitgestellt, die Kosten werden vom Zweckverband Nahverkehr Westfalen Lippe (NWL) und vom Zweckverband Verkehrsverbund OWL (VVOWL) getragen. Außerdem setzt sich der Kreistag des Kreises Lippe dafür ein, dass die sogenannte Begatalbahn zwischen Lemgo-Lüttfeld und Barntrup wieder aktiviert wird. Dafür wird aktuell im Auftrag des NWL ein Gutachten erstellt, das die Rahmenbedingungen für die Reaktivierung der Strecke beleuchten soll. Darüber hinaus haben sich die Technische Hochschule OWL und der Kreis Lippe dafür eingesetzt, dass die Elektrifizierung und der weitere Ausbau der Bahnstrecke zwischen Bielefeld-Hauptbahnhof über Lage nach Lemgo in Angriff genommen werden. Gerade diese Strecke ist ein Erfolgsmodell. Das zeigen die stetig steigenden Fahrgastzahlen der vergangenen Jahre. In beiden Fällen sind jeweils zweistellige Millionenbeträge über Fördermittel bereitzustellen und langwierige Planungsverfahren zu durchlaufen, die fünf bis acht Jahre dauern können. Auch für die Bahnstrecke zwischen Bielefeld-Hauptbahnhof, Lage und Lemgo soll ein entsprechendes Gutachten noch beauftragt werden. Der NWL hat sich dieses Themas angenommen, und ist dabei die Planungen für die Elektrifizierung bei den zuständigen Stellen in die Wege zu leiten.

„Wir arbeiten derzeit in Höxter und auch in Lippe an verschiedenen Verkehrskonzepten, um den nachhaltigeren und klimaschonenden ÖPNV und Schienennahverkehr auch im ländlichen Raum voran zu bringen. Wir sind der Meinung, dass die hierfür vom Bund bereitzustellenden Fördermittel insgesamt deutlich ausgeweitet und die langen Planungsverfahren gesetzgeberisch verkürzt werden müssen. Die knappen Mittel führen zu Mangelverteilung und Verschiebung von notwendigen Maßnahmen in die Zukunft. Zudem führen die planungsrechtlichen Vorgaben für sinnvolle und nachhaltige Verkehrsprojekte zu einer weiteren unnötigen Verzögerung“, sind sich Dr. Axel Lehmann und Michael Stickeln, Landrat des Kreises Höxter sicher. Zukünftig bedürfe es einer deutlichen Veränderung im Verfahren und der Mitteldotation.

Professor Dr. Jürgen Krahl, Präsident der Technischen Hochschule OWL, hat Verständnis für den Unmut der Studierenden. „Funktionierender öffentlicher Nahverkehr ist ein zentrales Thema der nachhaltigen Mobilität. Unsere Studierenden möchten die Hochschule klimaschonend und gut erreichen und haben sich deshalb für die Urabstimmung entschieden“, so Krahl. „Ein Semestertickt ist schließlich dann attraktiv, wenn man es umfänglich nutzen kann. Hier besteht Verbesserungsbedarf! Die Rahmenbedingungen müssen im Schulterschluss mit der Politik und den Verkehrsanbietern verbessert werden.“

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