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30. Mär 2023

Elektrobusse für Lippe – KVG erhält Förderung für 39 Fahrzeuge

Der ÖPNV in Lippe stellt sich klima- und umweltfreundlicher auf. Am Rande der 14. VDV-E-Bus-Konferenz in Berlin konnte die Kommunale Verkehrsgesellsschaft Lippe (KVG) nun eine Förderurkunde des Bundes für 39 E-Busse entgegennehmen. Überreicht wurde die Urkunde vom parlamentarischen Staatssekretär im Verkehrsministerium Michael Theurer. Die Busse fahren künftig in Lippe in den Linienbündeln I, II und IV und decken somit einen Großteil des Kreisgebietes ab. „Wir gehen davon aus, dass die Fahrzeuge bis Ende 2024 geliefert werden und dann nach und nach zum Einsatz kommen“, erklärt Achim Oberwöhrmeier, Geschäftsführer der KVG. „Mit einer geschätzten Laufleistung von 70.000 Kilometern pro Bus und Jahr können wir mit dem Umstieg eine enorme CO2-Einsparung erzielen.

Zudem wird ein Betriebshofmanagementsystem bezuschusst. Es soll zentral und effizient die betrieblichen Abläufe steuern. So kann die KVG beispielsweise Ladevorgänge intelligent planen. Der Strom für die Busse soll aus 100 Prozent erneuerbaren Energien stammen. Die KVG ist hierzu im Gespräch mit örtlichen Versogern. „Wir befinden uns in einem der größten Umbrüche im Mobilitätssektor. Der ÖPNV soll grüner werden und gleichzeitig die Fahrgastzahlen mit neuen Angeboten steigern. Die KVG hat sich hierfür frühzeitig gerüstet und agiert vorausschauend. Die Umstellung erfolgt im laufenden Betrieb, sodass die Lipper weiterhin das volle Angebot in Anspruch nehmen können“, betont Matthias Kalkreuter, Aufsichtsratsvorsitzender der KVG.

Das Förderprogramm wurde im Zuge des Saubere-Fahrzeuge-Beschaffungs-Gesetzes aufgelegt, das verbindliche Vorgaben zum Einsatz von emissionsarmen Fahrzeugen vorgibt. „Kommunen stehen hier vor großen logistischen und finanziellen Herausforderungen, diese Maßgaben zu erfüllen“, sagt Dr. Ute Röder, zuständiger Verwaltungsvorstand beim Kreis Lippe. Die Beschaffung der E-Busse über die KVG ist der erste große Schritt bei der Umsetzung. Künftig soll eine Infrastrukturgesellschaft für postfossile Mobilität im Kreis Lippe die Aufgabe übernehmen, Fahrzeuge bereitzustellen und Ladeinfrastruktur zu errichten. Die Bündelung der Aufgaben verspricht eine wirtschaftliche und wettbewerbsneutrale Lösung. „Der Kreis Lippe wird damit seiner gesetzlichen Pflicht und Verantwortung als Aufgabenträger des ÖPNV gerecht. Gleichzeitig kommen wir unseren eigenen Ansprüchen einer klimafreundlichen postfossilen Mobilität im Kreisgebiet nach, um die im Kreistag beschlossenen Klimaziele zu erreichen“, so Röder.

Die Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr ist ein Programm des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr. Bei diesem Aufruf erhielten insgesamt 59 Verkehrsunternehmen mit über 1000 E-Bussen den Zuschlag. Gefördert werden die Mehrkosten gegenüber einen Bus mit Verbrennungsmotor mit 80 Prozent. Das Betriebshofmanagement wird mit 40 Prozent bezuschusst. Für die Errichtung der erforderlichen Lade- und Wartungsinfrastruktur stellt die KVG einen Förderantrag beim Land NRW.

Hintergrund
Das „Saubere-Fahrzeuge-Beschaffungs-Gesetz“ ergibt sich aus nationalen Umsetzung der EU Richtlinie 2019/1161 (Clean Vehicles Directive - CVD). Darin wird u.a. geregelt, dass ÖPNV-Busflotten in den kommenden Jahren schrittweise auf emissionsfreie Antriebe umzustellen sind.
Ziel des Gesetzes ist die Verbesserung der Luftqualität, die Senkung des Lärmpegels, die Schaffung eines Marktes für emissionsfreie Fahrzeuge sowie die Reduktion der Treibhausgase.

Das Gesetz gibt bei Neubeschaffungen die Antriebsart vor. Der Anteil von Omnibussen, die mit Dieselkraftstoff betrieben werden, wird dabei stetig reduziert. Bis Ende 2025 sollen bundesweit nur noch 55 % der Neubeschaffungen Dieselbusse sein. Mindestens 45 % der Fahrzeuge müssen der Definition „sauber“ entsprechen, die Hälfte davon (mind. 22,5 %) hat „emissionsfrei“ zu sein. Ab 2026 bis Ende 2030 erhöhen sich diese Quoten auf 65 Prozent (bzw. 32,5 Prozent). Für eine ganzheitliche Realisierung eines postfossilen Nahverkehrs soll zudem eine entsprechende Infrastruktur aufgebaut werden, die Strom und Wasserstoff aus regenerativen Quellen für den Antrieb bereitstellt.

Foto: Nahmen die Urkunde für die E-Busförderung in Berlin entgegen: Dr. Ute Röder, Achim Oberwöhrmeier und Matthias Kalkreuter (v.l.). Die KVG erhielt mit einer Fördersumme von 10 Millionen Euro eine der größten Zuwendungen in diesem Aufruf. (Copyright: Franz Josef, Berlin)

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