10. Jun 2024
Der Kreis Lippe bietet auf der Seite Informationen und Ansprechpartner für das Wiederverwenden von Baustoffen. Interessierte können die Plattform darüber hinaus selbst mit Inhalten füllen.
Es ist soweit: Die Transferplattform für zirkuläres Bauen im Kreis Lippe ist online. Zirkuläres Bauen, das ist das Wiederverwenden von Rohstoffen beim Bau. Herzstück ist die digitale Transferplattform „RE-BUILD-OWL“, die Wissen zur Verfügung stellt. Ziel ist, einen digitalen Austauschraum zu schaffen, der Menschen, die Inhalte, Beispiele und Ansprechpersonen suchen, mit Experten vernetzt.
„Nachdem wir die Grundlagen erforscht haben, wollen wir das zirkuläre, also das ressourcenschonende und abfallvermeidende Bauen nun mit einer digitalen Plattform in die Praxis bringen. Wissenschaftler und Praxis-Experten haben daran mitgewirkt“, sagt Rainer Grabbe, Kämmerer und Verwaltungsvorstand beim Kreis Lippe. „Entstanden ist ein digitaler Ort für Wissen und Austausch und eine Einladung für alle Interessierten und Betroffenen“, sagt er.
Die Plattform bietet dem Nutzer Basiswissen und Informationen rund um das zirkuläre Bauen sowie Beispiele, um Inspiration für eigene Projekte zu sammeln. Das Besondere ist: Wer auf der Suche nach Ansprechpartnern zu spezifischen Themen ist, findet auf der Website Kontaktdaten von Expertinnen und Experten, die zum Austausch zur Verfügung stehen. Wenn sich ein interessierter Bürger beispielsweise Gedanken macht, welche Materialien zukunftsfähig und zirkulär sind, kann er dies als Suchbegriff eingeben und bekommt dann verschiedene Expertinnen und Experten vorgeschlagen. Diese, beispielsweise aus dem Technischen Gebäudemanagement des Kreises Lippe, der TH OWL oder von Akteuren aus Süddeutschland oder Berlin, werden in Stichworten vorgestellt, und können per E-Mail kontaktiert werden.
Der Bürger kann auch die Geschäftsstelle Lippe zirkulär anrufen und wird dann dort vermittelt. Ebenfalls ist es möglich Fragen auf der Transferplattform zu formulieren und per Mail eine Antwort darauf zu erhalten. Wenn jemandem ein Aspekt fehlt oder die Person selbst als Experte oder Expertin sichtbar werden möchte, kann man sich auf der Plattform registrieren und einen eigenen Beitrag hinzufügen. Wer sich nicht registrieren möchte, kann eine Mail an info@re-build-owl.de senden.
Auf der Transferplattform ist darüber hinaus eine sogenannte „Roadmap“ hinterlegt: Dafür haben die Akteure Bestandsgebäude und Materialströme im Kreis Lippe untersucht. Unter dem Motto „Zirkulär. Zukunftsweisend. Kommunal. Bauen.“ zeigt die Roadmap alle wesentlichen Handlungsoptionen auf, die Kommunen zur Einführung des zirkulären Bauens zur Verfügung stehen.
Dr. Ute Röder, Verwaltungsvorständin beim Kreis Lippe, sieht die große Möglichkeit der Zusammenarbeit aller relevanten Akteurinnen und Akteure im Planungs- und Baubereich: „Das Besondere an der Plattform ist, dass sie sich stetig weiterentwickeln wird. Schon jetzt ist der Kreis dabei, sich intensiv mit den konkreten Möglichkeiten des kreislaufgerechten Bauens zu beschäftigen. Diese Erkenntnisse werden im Verlauf auch auf der Plattform zu finden sein.“
Entwickelt wurde die Plattform im Modellvorhaben „RE-BUILD-OWL: Digitalisierungskompetenz für zirkuläres Bauen in Ostwestfalen-Lippe (OWL)“, das von 2021 bis 2023 vom Bundesbauministerium gefördert wurde. Initiiert von der Geschäftsstelle Lippe wurde das Modellvorhaben im Kreis Lippe interdisziplinär mit dem Technischen Gebäudemanagement umgesetzt. Dabei haben der Wissenschaftsladen in Bonn und das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement als externe Partner mit Ihrer Expertise mitgearbeitet.
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