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Landschaftsgenese von Eiszeit bis heute

Während der letzten Kaltzeit bedeckte eine baumfreie Tundra die Hänge des Teutoburger Waldes und die Senne. Ohne eine schützende Vegetationsdecke konnten Wind und Wasser die Sennesande im großen Stil umlagern. Zu dieser Zeit wurden die Binnendünen aufgeweht, die vor allem für die Obere Senne charakteristisch sind. An anderen Stellen entstanden sogenannte „Ausblasungswannen“, in denen sich später mit Anstieg des Grundwasserspiegels Heideweiher und Heidemoore bildeten.

Ende der Kaltzeit

Das allmählich milder werdende Klima zum Ende der letzten Kaltzeit ermöglichte es den Bäumen, aus ihren Rückzugsgebieten im Süden Europas wieder nach Norden vorzudringen. Weiden, Birken und Kiefern waren es, die als Pioniere in Mitteleuropa vor etwa 12.000 Jahren in bis dahin baumlosen nacheiszeitlichen Steppen zuerst Fuß fassen konnten. Zeitlich etwas versetzt wanderte dann die Hasel ein, die unter den lichten Kiefernbeständen dichte Bestände ausbildete. Rund 2.000 Jahre später verdrängten im Atlantikum Eichen und Ulmen die bisherigen Baumarten zunehmend. Während der rund 4.000 Jahre währenden Epoche lagen die Durchschnittstemperaturen rund 2 bis 3 Grad Celsius höher als heute. Den Eichen und Ulmen folgten Ahorne und Eschen. In sumpfigen Niederungen und entlang der Flüsse breiteten sich Erlen-Auen- und Bruchwälder aus.

Zum Ende des Atlantikums wurde es kühler und feuchter. Zu diesem Zeitpunkt kehrten Rot- und Hainbuchen in unsere Region zurück und drangen zunehmend in die Eichenwälder ein. Ungefähr ab 1.000 vor Christus verdrängt die Rotbuche dann die Eiche auf fast allen besseren Standorten und dominiert seitdem unsere heimischen Wälder.

Natur- und Kulturlandschaften

Zum Naturschutzgroßprojekt gehören auch die Kulturlandschaften, die durch naturnahe Beweidung erhalten werden. Weitere Informationen dazu finden Sie hier:

Schafe im NGP

Der Mensch besiedelt die Landschaft

Neben den aufgezeigten klimatisch bedingten Entwicklungen wurde die Landschaftsgenese spätestens mit Einwanderung ackerbaubetreibender Volksgruppen massiv durch den Menschen und sein Weidevieh beeinflusst. Die sesshaft gewordenen Ackerbauern rodeten die Wälder um ihre Siedlungsgebiete um landwirtschaftlich nutzbare Flächen zu schaffen. Weiterhin diente das Holz als Bau- und Brennholz. In die zunehmend aufgelichteten Waldbestände wurde zudem das Weidevieh eingetrieben. Um dessen Ernährung zu sichern, wurden durch den Menschen bewusst die Eichen gefördert, denn deren Eicheln eignen sich besonders gut zur Ausmast der Schweine – und das Holz stellt im Gegensatz zu dem der Buche ideales Bauholz dar.

Sowohl in der Senne als auch im Teutoburger Wald wurden die Waldbestände zunehmend übernutzt, so dass sich insbesondere in der Senne allmähliche weitläufige Zwergstrauchheiden ausbildeten – die offene, von Heidekräutern dominierte Sennelandschaft wurde geboren. Die Höhenzüge des Teutoburger Waldes wurden dagegen weiterhin von Hudewäldern, Mittel- und Niederwäldern bedeckt, in denen auf saurem Ausgangsgesteinen ebenfalls Heidegesellschaften, ansonsten Magerrasen eingebettet waren.

Mit Erfindung des Kunstdüngers, dem Verbot der Waldweide, dem Ausbau des Schienennetzes und dem Transport von Massengütern wie Kohle konnte die Nutzung des Waldes und Holz grundlegend neugestaltet werden. Die baumfreien Areale wurden, soweit sie für die Landwirtschaft uninteressant waren, aufgeforstet. Hierfür wurden häufig nicht heimische Nadelbäume verwendet, da sie sich für die Neubegründung von Wald besser eignen und zudem schnellwachsendes Bauholz liefern. Das Bild der offenen Sennelandschaft wandelte sich außerhalb der Truppenübungsplätze in weiten Bereichen zu einer Waldlandschaft mit dunklen Nadelforsten. Diese beschränken sich aber nicht nur auf die Senne. Auch im Teutoburger Wald sind sie heute – neben naturnahen Buchenbeständen – auf größeren Flächen anzutreffen.

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