Als „Fahrradfreundlicher Kreis Lippe“ wollen wir die Rahmenbedingungen zum Radfahren in Lippe systematisch und nachhaltig verbessern. Verschiedene Aufgabenbereiche sind dabei angesprochen. Eine bessere Verkehrssicherheit für Radfahrer hat hier eine besondere Priorität. Zugleich streben wir einen höheren Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehr in Lippe an. Das Fahrrad soll als wichtiger Bestandteil im multimodalen Verkehr gestärkt werden. Schließlich wollen wir mit einer gezielten Öffentlichkeitsarbeit mehr Verständnis zwischen allen Verkehrsteilnehmern erreicen, um so ein fahrradfreundliches Klima auf den Straßen unseres Kreises zu schaffen. Hierzu und zu weiteren Themenfeldern hat sich der Kreis Lippe im Leitbild der Radverkehrskonzeption aufgestellt.
Im Januar 2007 wurde der Kreis Lippe in die AGFS (Arbeitsgemeinschaft der fahrradfreundlichen Städte, Gemeinden und Kreise in NRW) aufgenommen. Die erneute Verlängerung der Mitgliedschaft für weitere sieben Jahre im Dezember 2021 war Bestätigung der Maßnahmen der vergangenen Jahre. Die dauerhafte Mitgliedschaft ist in diesem Qualitätszirkel eines unserer Ziele.
Der Radverkehr hat natürlich einen hohen touristischen Stellenwert für den Kreis Lippe. Um hier umfangreiche Angebote zu schaffen, stehen unsere Radverkehrsbeauftragten Anna-Lena Mügge und ihr stellverteter Christian Bange im engen Kontakt zur Lippe Tourismus und Marketing GmbH.
Das Radverkehrskonzept des Kreises Lippe mit einem 15 Punkte-Programm aus dem Jahre 2006 haben wir in 2014/15 überarbeitet. Im Sommer 2015 wurde die neue Radverkehrskonzeption zum „Fahrradfreundlichen Kreis Lippe“ mit dem Leitbild zur Förderung des Radverkehrs in 20 Punkten veröffentlicht.
Das Leitbild zur Förderung des Radverkehrs im Kreis Lippe dient unter anderem dem Ausbau der Nahmobilität und der Stärkung des Fahrrads in einem multimodalen Verkehr. Es benennt die grundsätzlichen Ziele, Handlungsstrategien und Maßnahmenschwerpunkte der nächsten Jahre.
Die Dokumente "Radverkehrskonzept" und "Leitbild zur Förderung des Radverkehrs" können Sie gern bei den Radverkehrsbeauftragten anfragen.
Verbesserungen in der Infrastruktur für Radfahrende umzusetzen, ist eine wesentliche Grundlage der Radverkehrsförderung. Daher forcieren wir gemeinsam mit unseren Städten und Gemeinden den Neubau von Radwegen an den Kreisstraßen. Die Pflege und der Erhalt von Radverkehrsanlagen sind dabei selbstverständlich.
Der Eigenbetrieb Straßen errichtet begleitende Infrastruktur, wie z.B. Radabstellanlagen oder Serviceangebote. Die landesweite Radwegweisung ist im Kreis Lippe verdichtet worden und wird sukzessive weiterentwickelt und instandgehalten.
Die Sanierung der Radwege hat der Kreis Lippe in die Hände seines Straßenerhaltungspartners, der Firma EIFFAGE INFRA-OWL GmbH gelegt.
Das Radverkehrsnetz NRW und das lippische Radverkehrsnetz sind im Internet einsehbar und komfortabel für Tourenplanungen zu nutzen
Radfahren in OstWestfalenLippe (OWL) soll schneller, komfortabler und sicherer werden. Im Rahmen der Regionale 2022 haben sich die sechs Kreise Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke und Paderborn sowie die Stadt Bielefeld auf den Weg gemacht, eine regionale Radinfrastruktur mit gemeinsam abgestimmten Standards zu entwickeln.
Das Radnetz OWL beträgt eine Gesamtlänge von 1992 Kilometern, wovon 393 Kilometer im Kreis Lippe verlaufen. Um eine möglichst qualitativ gute Streckenführung zu erreichen wurden einheitliche Standards für die Infrastruktur vereinbart. In den kommenden Jahren geht es in die Umsetzung. Vorrangig geht es hierbei um den Radwegebau um Netzlücken zu schließen, aber auch alte Radwege sind langfristig auszubauen um den hohen Anforderungen zu genügen.
Die gute Kooperation und Zusammenarbeit aller Akteure in dem Projekt wurde mit der Nominierung zum deutschen Fahrradpreis gewürdigt. Dieses dient als Ansporn für die künftige Umsetzung der Maßnahmen.
Hier bieten wir Ihnen die wichtigsten Informationen zum Radnetz OWL im Überblick:
Ein Konzept für ein lückenloses und verkehrssicheres Alltagsradnetz in einem auch topografisch sehr heterogenen Raum mit etwa 6.500 km2 war Ziel des einjährigen Planungsprozesses. Das Radnetz OWL soll ein Leuchtturmprojekt der Radverkehrsförderung in OWL sein. Es stellt die erarbeiteten Maßnahmen in den gesamtregionalen Zusammenhang und nimmt auch periphere Lagen in OWL in den Fokus. Dabei soll Radverkehr zukünftig stärker als Faktor für regionale Siedlungsentwicklung wirken. Zielsetzung ist es, aus den Maßnahmenempfehlungen Pilotprojekte zu definieren und erste Ansätze bis 2022 umzusetzen.
Langfristig soll diese verbesserte und leistungsfähigere Radinfrastruktur die Mobilitätsgewohnheiten und damit den Modal Split zu einer nachhaltigeren Verkehrsmittelwahl hin zum Fahrrad positiv verändern. Besonderes Augenmerk liegt auch auf Wirtschaftsverkehren mit Lastenrädern. Radverkehr soll sich als echter Alltagsverkehr etablieren, dazu müssen auch die Standards zukunftsorientiert angepasst werden.
Wirkungsziele | Oberziele des Radnetzes |
---|---|
Beitrag zum Klima- und Umweltschutz | Aufbau eines hochwertigen Radnetzes für den Alltagsvekehr |
Bedarfsgerechte Anpassung, Ergänzung und effizientere Nutzung der Verkehrsinfrastruktur | Attraktive Fahrraderreichbarkeit in OstWestfalenLippe |
Veränderung der Mobilitätsgewohnheiten zu einer nachhaltigeren Verkehrsmittelwahl | Steigerung der Verkehrssicherheit |
Ergebnisziele | Vorgehensziele |
---|---|
Einstimmig beschlossenes Alltagsradverkehrsnetz | Direkte und attraktive Hauptrouten, Anbindung der Nachbarkommunen außerhalb OWL und Gute Erreichbarkeit von wichtigen Zielen im Alltagsverkehr |
Ertüchtigung und Ausbau der Radwegeinfrastruktur | Sichere und schnelle Wegeführung, Schließung der Netzlücken und Unfallschwere senken |
Ausbau der Multi- und Intermodalität | Schaffung von Mobilitätsangeboten, Verkehrsträger des Umweltverbundes fördern und Ausbau B + R und P + R |
Erweiterung der Service- und Informationsangebote | Stärkung der Elektromobilität, Förderung digital unterstützender Dienstleistungen und Unterstützung innovativer Lösungen |
Evaluierungskonzept | Konzept für Zählstellen und Nennung von Kennziffern zur Ermittlung und Fortschreibung |
Der Impuls zu dieser über einzelne Kreise hinausgehenden koordinierten Planung für ein gemeinsames regionales Radnetz wurde als Projektidee des Kreises Paderborn bei der REGIONALE 2022 eingereicht und zu einem OWL-weiten Ansatz ausgeweitet. Moderiert wurde der Prozess von der OstWestfalenLippe GmbH.
Beteiligt sind die sechs Kreise Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke, Paderborn und die Stadt Bielefeld mit Unterstützung der Bezirksregierung Detmold, von Straßen.NRW sowie dem beauftragten Planungsbüro SHP Ingenieure aus Hannover. Gefördert wurde das Konzept im Rahmen der REGIONALE 2022 vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen.
Fachleute aus den sechs Kreisen sowie den 70 Städten und Gemeinden der Region haben Ziele entwickelt, Verbindungsstrecken zwischen den Orten in OWL konzipiert und den Anschluss zum ÖPNV auf den Prüfstand gestellt. Die politischen Gremien der Kreise und der Stadt Bielefeld werden laufend über das Projekt informiert. Beschlüsse sind in der Region im Jahr 2021 herbeigeführt worden.
Ziel ist es, optimale bedarfsgerechte und sichere Fahrraderreichbarkeit zwischen den Orten in OWL sicher zu stellen.
Nach der Erstellung einer übergeordneten Zielmatrix für das Radnetz OWL wurde ein Wunschliniennetz für die Region entwickelt, welches die zentralen Orte benachbarter
Kommunen miteinander verbindet. Anschließend wurde es in ein „primäres“ und „nicht primäres“ Wunschliniennetz eingeteilt und hierarchisiert. Unter Berücksichtigung von Ortskenntnissen ging es darum, welche zentralen örtlichen
Versorgungsfunktionen eine Kommune übernimmt, wie groß die Entfernungen sind, um sie überhaupt mit dem Rad in Erwägung zu ziehen, welche Umwege bei bestimmten Strecken in Kauf genommen werden oder wie direkte Wegeführungen
aussehen müssten, auch im Hinblick auf die jeweilige Topografie und Vermeidung starker Steigungen.
Die vorhandenen ideellen Verbindungen dieses weitergehend betrachteten Luftliniennetzes wurden auf das konkret in der Örtlichkeit vorhandene Wegenetz umgelegt. Die spezifische polyzentrische Struktur der Region OstWestfalenLippe kommt hierin zum Ausdruck, die Verbindung von urbanen und ländlichen Siedlungsgebieten soll gleichermaßen gut sein. Wichtige Quellen und Ziele wie Gewerbegebiete, größere Arbeitgeber, Krankenhäuser, weiterführende Schulen, Schnittstellen mit dem ÖPNV und die Direktheit der Anbindungen an die Kommunen wurde in die Abwägung einbezogen.
Anhand der Verbindungsfunktionsstufen, Pendlerdaten, Radverkehrsanteile der Kommunen und Entfernungen wurden die zu erwartenden Radverkehrsfahrten pro Tag abgeschätzt und die Verbindungen in Netzkategorien I bis III eingestuft. Verbindungen der Netzkategorie I sind die bedeutenden Verbindungen, wie z. B. Radschnellverbindungen. Das Ergebnis ist ein regional bedeutsames Basisnetz mit hoher Gleichwertigkeit, welches die Kommunen in OWL untereinander verbindet, in Ergänzung zu den kommunalen Radverkehrsnetzen, die vorrangig eine Erschließung innerhalb der Gemeinden gewährleisten.
Die kurz vorher in einem ähnlichen Ansatz systematisch erstellten Radnetze für die Regiopolregion Bielefeld und den Kreis Gütersloh konnten dabei übernommen werden. Vorhandene Radkonzepte und Planungen der jeweiligen Kommunen und weiteren Kreise dienten als weitere Grundlage.
Eine besondere Radverbindung, der Radschnellweg OWL 2.0 zwischen den Städten Rheda-Wiedenbrück, Gütersloh, Bielefeld und Herford, ist in der Gesamtstreckenführung mit dem RS3 (Minden--Herford) ein Leuchtturmprojekt der
Region. Für diesen Radschnellweg wurde eine Potenzialanalyse im Rahmen des Radnetzkonzeptes OWL erstellt. Aufgrund der positiven Ergebnisse ist eine detaillierte Nutzen-Kosten-Analyse geplant. Die dargestellten Potenziale ergeben sich aufgrund der reinen Betrachtung von interkommunalen Pendlern unter Berücksichtigung der Entfernungen auf den Gesamtstrecken. Das tatsächliche
Nutzerzpotenzial wird aber durch Verkehrszwecke wie Bildungs-/Schülerverkehre, Einkaufsverkehre und Freizeitverkehre sowie durch die Binnenverkehre erheblich gesteigert, weshalb letztlich von einem deutlich höheren Potenzial auszugehen ist.
Radverkehrsanlagen sind der Oberbegriff zu verschiedenen von Radfahrern zu nutzenden Verkehrsanlagen, darunter auch bauliche Radwege. Im Folgenden werden die Rahmenbedingungen und Standards der unterschiedlichen Arten und Führungsformen erläutert.
Eine der wichtigsten Grundaussagen einer sicheren und attraktiven Radverkehrsführung innerorts lautet „Radverkehr ist Fahrverkehr und ist deshalb im Regelfall in den Fahrbahnquerschnitt zu integrieren.“ Für die Einsatzbereiche, bei denen ein Fahren im Mischverkehr auf der Fahrbahn nicht möglich ist, stellen die Regelwerke für innerörtliche und außerörtliche Strecken ein umfangreiches Repertoire an Radverkehrsführungen zur Verfügung.
Dabei ist insbesondere auf ausreichende Breiten (auch für den Fußverkehr), auf eine durchgängige und intuitive Nutzbarkeit, gute Sichtbeziehungen der Verkehrsteilnehmenden untereinander sowie auf ausreichende Sicherheitsabstände
zu parkenden Kfz zu achten.
Die Ansprüche an Radverkehrsanlagen im Straßenraum steigen bei zunehmender Radverkehrsnutzung stetig an. Demzufolge soll die Radverkehrsplanung in OstWestfalen-Lippe künftig sowohl baulich als auch verkehrstechnisch einheitlich und an den aktuellen sich ständig weiterentwickelnden bundesweiten Regelwerken angelehnt erfolgen. Veränderungen (z. B. mehr Pedelecs und ein höheres Aufkommen an Lastenrädern), zunehmende Radverkehrsstärken und höhere Qualitätsanforderungen wurden für das Radnetz OWL bereits antizipiert, sodass die im Konzept definierten Qualitätsstandards die Festlegungen der Richtlinien teilweise übertreffen, aber einen anzustrebenden Idealzustand darstellen.
Insgesamt führt dies zu einer besseren Akzeptanz und Verständlichkeit der Radverkehrsführungen für alle Verkehrsteilnehmenden als auch zu einer Vereinfachung der Planungs- und Abstimmungsprozesse. Die Umsetzung dieser zukünftigen Standards ist ein essentieller Schritt für einen lückenlosen, sicheren und komfortablen Alltagsradverkehr. Dies muss in der Region diskutiert, priorisiert
und umgesetzt werden.
Neben Regelbreiten für unterschiedliche Führungsformen (vom Schutzstreifen über gemeinsame Geh- und Radwege bis zur selbständigen Wegeverbindung) und Netzkategorien wurden Standards für weitere Kriterien der Radverkehrsplanung
entwickelt. Diese betreffen die Oberflächen, Einbauten, Bevorrechtigungen, Verträglichkeit mit Fußverkehr, Winterdienste, Reinigung und Kontrolle, Beleuchtung,
Absenkungen und Markierung.
Die folgende Tabelle zeigt die Regelbreiten, sortiert nach Art der Radverkehrsanlage ("Anlageart"), Netzkategorie (Kategorie 1 bis 3) oder Radschnellweg ("Schnellweg")
Anlageart | Kategorie 1 | Kategorie 2 | Kategorie 3 | Schnellweg |
---|---|---|---|---|
Schutzstreifen: Regelbreite | 1,75 m | 1,50 m | 1,50 m | - |
Schutzstreifen: Mindestmaß | 1,50 m | 1,50 m | 1,25 m | - |
Radfahrstreifen: Regelbreite | 2,55 m | 2,15 m | 2,00 m | 3,25 m |
Radfahrstreifen: Mindestmaß | 2,15 m | 2,00 m | 1,85 m | |
Richtungsradweg: Regelbreite | 2,30 m | 2,15 m | 2,00 m | 3,00 m |
Richtungsradweg: Mindestmaß | 1,90 m | 1,80 m | 1,60 m | |
Zweirichtungsradweg: Regelbreite | 3,30 m | 3,00 m | 3,00 m | 4,00 m |
Zweirichtungsradweg: Mindestmaß | 3,00 m | 2,70 m | 2,50 m | |
Gem. Geh- und Radweg: Regelbreite | 3,00 m | 2,50 m | 2,50 m | - |
Gem. Geh- und Radweg: Mindestmaß | 3,00 m | 2,50 m | 2,50 m | - |
Fahrradstraße: Regelbreite | 4,60 m | 4,10 m | 4,00 m | 5,00 m |
Fahrradstraße: Mindestmaß | 4,00 m | 4,00 m | 4,00 m | |
Selbstständige Wegeverbindung: Regelbreite | 4,00 m | 3,00 m | 3,00 m | 4,00 m |
Selbstständige Wegeverbindung: Mindestmaß | 3,00 m | 2,50 m | 2,50 m |
Die folgende Tabelle zeigt die Regelbreiten, sortiert nach Art der Radverkehrsanlage ("Anlageart"), Netzkategorie (Kategorie 1 bis 3) oder Radschnellweg ("Schnellweg")
Anlageart | Kategorie 1 | Kategorie 2 | Kategorie 3 | Schnellweg |
---|---|---|---|---|
Gem. Geh- und Radweg Einrichtungsverkehr: Regelbreite | 3,00 m | 2,70 m | 2,50 m | - |
Gem. Geh- und Radweg Einrichtungsverkehr: Mindestmaß | 2,70 m | 2,50 m | 2,50 m | - |
Gem. Geh- und Radweg Zweirichtungsverkehr: Regelbreite | 3,50 m | 3,00 m | 2,70 m | 5,00 m (bei geringem Aufkommen von Fußverkehr) |
Gem. Geh- und Radweg Zweirichtungsverkehr: Mindestmaß | 3,00 m | 2,70 m | 2,50 m | |
Wirtschaftsweg: Regelbreite | 4,00 m | 3,50 m | 3,00 m | 5,00 m |
Wirtschaftsweg: Mindestmaß | 3,50 m | 3,00 m | 3,00 m |
Kommunikation ist ein entscheidender Faktor bei der Förderung des Radverkehrs und einer zu bewirkenden Verhaltensänderung. Das Radverkehrsnetz OWL wird erst in einigen Jahren vollständig ausgebaut sein. Die Kommunikation kann aber sofort beginnen. Mit einem Mix aus Printmedien, Internet, Aktionen und Vernetzung.
Die bisher vorranging für den Freizeitverkehr bereitgestellten Informationen müssen für den Alltagsradfahrer adaptiert und ergänzt werden. Die zukünftigen Maßnahmen im Bereich Öffentlichkeitsinformation und Marketing sollen:
Zu den Daueraufgaben gehören ein guter Kontakt zu Presse und Medien, kontinuierliche Social Media Kommunikation und die Nutzung von Netzwerken und Synergieeffekten. Kurzfristige Maßnahmen unterstützt mit einer Dachmarke für Wiedererkennbarkeit erläutern das Projekt, zum Beispiel Rubriken auf Websiten, Erklärvideos, Präsenzen bei Aktionen und Veranstaltungen, Bürgerversammlungen, Runde Tische Radverkehr.
Mittelfristige Maßnahmen nutzen die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und der Medien zum Beispiel mit regionsweiten Aktionswochen, geführten Touren, Foto-/ Videowettbewerben „Meine Lieblingsstrecke“. Das Netz kann sichtbar gemacht werden durch (zunächst provisorische, später dauerhafte) Kennzeichnung der vorgesehenen Routen und der aktuellen Baustellen. Gemeinsam mit Unternehmen
kann ein Motivationspaket für Penderlinnen und Pendler erarbeitet werden.
Ein Radportal OWL oder eine OWL Rad App, eine Imagekampagne für das Radfahren im Alltag und kooperatives Verhalten im Verkehr oder beispielsweise Bonusprogramme für Radfahrende im lokalen Handel unterstützen langfristig die Ziele für eine nachhaltige Radverkehrsstärkung.
Das erarbeitete Radnetz OWL stellt eine umfassende Strategie zur Radverkehrsförderung der gesamten Region OWL dar.
Es wurde ein hochwertiges, attraktives an der Zielmatrix ausgerichtetes Alltagsradnetz konzipiert, das die Fahrraderreichbarkeit und Verkehrssicherheit im gesamten Raum von OstWestfalenLippe steigert, mit einer Länge von insgesamt etwa 2.000 Kilometern und 425 Maßnahmenempfehlungen auf 532 km, davon 313 nach Regelwerk notwendig sowie 112 nach weitergehenden Qualitätsstandards empfohlen.
Die Maßnahmenempfehlungen im Überblick:
Kreis/ kreisfreie Stadt | Radnetz OWL | Maßnahmen | Anteil Maßnahmen am Radnetz OWL |
---|---|---|---|
Bielefeld | 121 km | 19 km | 16 % |
Gütersloh | 371 km | 87 km | 24 % |
Herford | 182 km | 54 km | 30 % |
Höxter | 356 km | 85 km | 24 % |
Lippe | 393 km | 88 km | 23 % |
Minden-Lübbecke | 287 km | 80 km | 28 % |
Paderborn | 282 km | 119 km | 42 % |
Gesamt | 1.992 km | 532 km | 27 % |
Um die Verkehrssicherheit der Radfahrenden in OWL zu steigern und ein qualitativ hochwertiges und durchgängiges Angebot an Radverkehrsanlagen zu schaffen, zeigt
das Konzept auf, wo Radverkehrsanlagen zwingend erforderlich sind.
Mit dem Radnetz OWL wurde ein hierarchisches Pendlerradnetz zur Vernetzung der Kommunen untereinander entwickelt. Ländliche Gebiete werden mit den Grund-, Mittel- und Oberzentren, aber auch mit dem ÖPNV über Mobilstationen angebunden. Es geht dabei auch um nachhaltigere Erreichbarkeit weniger verdichteter Räume durch stärkere Vernetzung der Verkehrsmittel und neue Bedienformen durch Mobilitätsmanagement und Digitalisierung.
Das Netz geht über Stadt- und Kreisgrenzen hinaus und ist klar strukturiert, analog zu überregionalen Straßennetzen. Es integriert bestehende und neue Strategien der Region (Alltagsradwegekonzept Kreis Gütersloh und das Integrierte Radverkehrskonzept der Regiopolregion Bielefeld), kann aber auch wichtige Impulse für deren Weiterentwicklung innerhalb der REGIONALE bis 2022 und darüber hinaus geben.
Die Erstellung des Konzepts Radnetz OWL hat gezeigt, wie wichtig und erfolgreich eine koordinierte regionale Zusammenarbeit sein kann, insbesondere zur Förderung des Radverkehrs über Kommunengrenzen hinaus.
Alle beteiligten Akteure und der Radnetz-Prozess insgesamt profitieren erheblich von einer neutralen Moderation, koordinierten Vorgehensweise und Wissens- und Ressourcenbündelung. Eine Verstetigung der engen Zusammenarbeit, auch in Bezug auf die Umsetzung von Maßnahmen oder Weiterentwicklung von Standards, die eine Bündelung von Ressourcen und weitreichende Synergieeffekte ermöglicht, wird angestrebt.
Folgende Maßnahmen sind vorgesehen für die Fortführund der koordinierten Zusammenarbeit (2021 bis 2022) sowie auch als Perspektive ab 2023:
Durch einen von den Bürgerinnen und Bürgern in OWL getragenen Konsens „Pro Rad“ kann die Förderung des Radverkehrs über die formalen Beschlüsse zum Radnetz OWL hinaus getragen und gefördert werden. Durch die strategische Ausrichtung der künftigen Radverkehrsplanung wird das Radfahren in OWL sicher, schnell und komfortabel. Radfahrende finden ein gutes Fahrradklima vor und werden als gleichwertige Verkehrsteilnehmende wahrgenommen. Neben politischem Engagement sowie von Vereinen und Verbänden bedarf es vor allem einer personellen und finanziellen Unterstützung.
Um das Radfahren im Raum OWL nicht nur durch vorrangig bauliche Umsetzungsmaßnahmen, sondern verstärkt auch durch Kommunikationsmaßnahmen nachhaltig zu fördern, sicherer zu gestalten und positiv zu besetzen ist es erforderlich, eine Gesamtstrategie über mehrere Jahre mit Zeit- und Budgetplan zu entwickeln und Verantwortliche für die Umsetzung zu benennen. Dabei gilt es, die Möglichkeiten der StVO zu nutzen, die Qualitätsstandards einzuhalten, Mängel im Radverkehrsnetz herauszuarbeiten, Radabstellanlagen zu verbessern, eine Abwägung häufiger zu Gunsten des Radverkehrs zu treffen und eine kontinuierliche und auskömmliche Finanzierung zu sichern.
Die Bedingungen für den Radverkehr sind heute in dem Raum, den das UrbanLand OWL abdeckt, sehr unterschiedlich. Vor allem die verdichteten Räume mit den Städten Bielefeld, Paderborn und Gütersloh weisen hohe Radverkehrsanteile auf, aber auch Kommunen im Westen von OWL (hier ist offenbar die Nähe zum Münsterland von Bedeutung). Die topografisch anspruchsvollen Regionen wie beispielsweise das Weserbergland oder der Kreis Höxter mit größeren Entfernungen zwischen den Städten, weisen dagegen eher geringere Radverkehrsanteile aus. Es sind dichte Netze für den Freizeitradverkehr vorhanden, der Alltagsradverkehr steht aber bisher oft nicht im Fokus.
Das neu entwickelte regionale Radverkehrsnetz orientiert sich an den relevanten Verbindungen zwischen den Kommunen; diese Verbindungen sind oft auch für den Kraftfahrzeugverkehr bedeutend. Deshalb verlaufen sehr viele dieser regional bedeutsamen Radverbindungen parallel zu den Straßenverbindungen der klassifizierten Straßen (Bundes-, Landes- und Kreisstraßen). Diese Verbindungen
sind direkt, mit wenigen Umwegen und geringen Steigungen verbunden, so also auch für den Radfahrer eine schnelle und komfortable Route. An zahlreichen dieser klassifizierten Straßen finden sich jedoch große Lücken im Alltagsnetz. Für die Bundes- und Landesstraßen ist Straßen.NRW der Baulastträger und damit Ansprechpartner beim Ausbau der Radverkehrsanlagen an diesen Straßen. Für die
Kreisstraßen sind die Kreise zuständig.
Baulastträger | Maßnahmen | Anteil an den gesamten Maßnahmen |
---|---|---|
Straßen.NRW | 370 km | 70 % |
Stadt Bielefeld | 14 km | 3 % |
Kreis Gütersloh | 28 km | 5 % |
Kreis Herford | 4 km | 1 % |
Kreis Lippe | 12 km | 2 % |
Kreis Minden-Lübbecke | 10 km | 2 % |
Kreis Paderborn | 16 km | 3 % |
Städte/ Gemeinden | 54 km | 10 % |
Gesamt | 532 km | 100 % |
Am Beispiel des Kreises Paderborn lässt sich zeigen, dass insbesondere außerorts über viele Kilometer Radverkehrsanlagen fehlen und dass davon weit überwiegend
Bundes- und Landesstraßen betroffen sind. Das bedeutet, dass Straßen.NRW hier ein besonders wichtiger Ansprechpartner ist. Ein ähnliches Bild ergibt sich auch
in den anderen Kreisen. Auf der Basis des vorliegenden Konzeptes können nun kreisweite Radverkehrskonzepte aufbauen. Die Stadt Bielefeld hat das im Umgriff mit der Regiopolregion bereits geleistet und deren regionales Radverkehrskonzept einstimmig beschlossen. Der Kreis Gütersloh hat parallel ebenfalls ein eigenes Radverkehrskonzept entwickelt. Und auch in anderen Kreisen werden in Kürze solche Kreisnetz-Konzepte erarbeitet. In diesen kreisweiten Radverkehrsnetzen muss das Radnetz OWL weiter verdichtet und um detaillierte Konzepte der kommunalen Radverkehrsverbindungen erweitert werden.
Für Radwanderungen und Touren ist der Kreis Lippe wie geschaffen. Ursprüngliche Natur und historische Städtchen kann der Radfahrende auf vielen unterschiedlichen Routen erleben.
So verlaufen viele überregionale Radrouten durch Lippe, wie etwa die Römer-Lippe-Route oder der Europaradweg 1, als auch viele regionale Routen wie die Fürstenroute Lippe.
Zu allen Themen des Radtourismus arbeitet unsere Radverkehrsbeauftragten mit den Touristikern der Städte und Gemeinden zusammen.
Alle Informationen zum Radtourismus in Lippe erhalten Sie auf der Internetseite
Land des Hermann
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Vom 16. bis 22 September findet auch im Kreis Lippe wieder die Europäische Mobilitätswoche statt.
Seit dem 20.04.2020 gibt es einige Änderungen im Straßenverkehr
Im Video erklärt Ihnen unser Radverkehrsbeauftragte die Regelungen im Radverkehr
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