Die Lipperinnen und Lipper verbindet vor allem eins: Der Stolz auf ihre Region. Das liegt nicht nur an der 900-jährigen Geschichte, auf die Lippe zurückblickt. Sondern natürlich auch daran, dass wir neben dem Rheinland und Westfalen der dritte Landesteil Nordrhein-Westfalens (NRW) sind: Neben Rhein und westfälischem Ross ist die lippische Rose deutlich auf dem Wappen des Landes NRW zu sehen. Das heutige Kreisgebiet liegt im Nordosten von NRW und ist nahezu identisch mit dem ehemaligen Land Lippe.
Auf dieser Seite geben wir Ihnen einen Überblick über die historische Entwicklung und über Lippe als Lebens- und Arbeitsort heute.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Edelherr Bernhard I. „de Lippe“ im Jahr 1123. Das Haus Lippe hat bis zur Novemberrevolution 1918, als die deutsche Monarchie abgesetzt wurde, die Geschicke des Landes maßgeblich mitbestimmt. Die Edelherren, seit 1528 Grafen und seit 1789 Fürsten zur Lippe, haben die Grundlagen für die Gegenwart des Kreises Lippe geschaffen. Der erste bedeutende Vertreter des Hauses Lippe war Bernhard II. (um 1140 bis 1224). Bernhard II. gründete 1185 die „Stadt zur Lippe“, das heutige Lippstadt. Nach ihrem Vorbild folgte etwas später die Stadt Lemgo als erste Stadtgründung im heutigen Kreis Lippe. 1528 wurde Lippe dann unter Simon V. zur Grafschaft, der sich fortan „Graf und Edler Herr zur Lippe“ nennen durfte. 1789 wurde Lippe durch die Verleihung des Fürstenbriefes zum Fürstentum.
Im Jahr 1918/19 trat wohl der bedeutendste lippische Politiker zum ersten Mal auf die politische Bühne. Heinrich Drake bestimmte als Mitglied des Landespräsidiums das politische Leben in Lippe bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten maßgeblich mit. Nach 1945 wurde Heinrich Drake als Sozialdemokrat und „unbelasteter“ Politiker von der britischen Besatzungsmacht mit der Führung und dem Wiederaufbau des Lipperlandes beauftragt. Die 800-jährige Selbstständigkeit Lippes sollte unter Anordnung des britischen Militärs enden. Heinrich Drake führte als Vertreter Lippes Anschlussverhandlungen mit Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Dabei wollte Drake vor allem die bestmögliche Lösung für die lippischen Bürger finden. Die Entscheidung für einen Landesbeitritt fiel nach zähen Diskussionen und nach Abwägungen zu Gunsten Nordrhein-Westfalens aus, das zu Zugeständnissen an Lippe bereit war.
Die sogenannten „Lippischen Punktationen“ regelten den Anschluss Lippes an das Bundesland Nordrhein-Westfalen und die Verwaltung des ehemaligen Dominalvermögens, das künftig über eine zu gründende Einrichtung verwaltet werden sollte. Die immer noch gültigen Richtlinien sehen unter anderem vor, dass das lippische Vermögen nicht an das Land NRW fällt, sondern in Eigenregie – nämlich in Gestalt des 1949 gebildeten Landesverbandes Lippe – weiterverwaltet werden kann. Diese Entscheidung war gleichzeitig auch die Geburtsstunde des Landesverbandes Lippe.
Der Teutoburger Wald im Süden, der Weserbogen im Norden, dazwischen im Osten das lippische Bergland, im Westen das Flach- und Hügelland, am südlichen Fuße des Teutoburger Waldes die Senne – die Region hat viel zu bieten. Den Kreis prägen seine zehn Städte und sechs Gemeinden mit insgesamt sieben historischen Stadtkernen und über 2000 Baudenkmälern – so viele wie in keiner anderen Region Nordrhein-Westfalens.
Hinzu kommen die vielen in die Landschaft eingebetteten Ortsteile und Dörfer. Die historischen Städte, die verträumten Dörfer und viele Sehenswürdigkeiten strahlen eine besondere Atmosphäre aus. Auch für die Wirtschaft bieten sich hier zahlreiche interessante Standorte. Eine zentrale Lage mitten in Deutschland und gleichzeitig im Herzen Europas und eine gut vernetzte Bildungsinfrastruktur. Die lippische Industrie wird geprägt durch einen starken Mittelstand und durch außerordentliches Know-how bei hochwertigen Qualitätsprodukten. Kompetenzen, die im traditionellen Handwerk ihren Ursprung haben, über Jahrzehnte gewachsen sind und auch heute noch zielstrebig weiterentwickelt werden. In Lippe verwurzelte Global Player prägen die Wirtschaft weit über lippische Grenzen hinaus und formen damit auch das Image der Wirtschaftsregion Lippe.