Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben (E+E-Vorhaben) werden vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) im Bereich Naturschutz und Landschaftspflege gefördert.
Das E+E-Vorhaben Grüne Infrastruktur in ländlichen Regionen hat zum Ziel, die Vorgaben der Europäischen Union wie des Bundeskonzeptes Grüne Infrastruktur auf der Planungsebene einer Region, hier dem Kreis Lippe, weiter zu konkretisieren, geeignete Maßnahmen zu entwickeln und diese letztlich auch umzusetzen.
„Hinter dem Begriff grüne Infrastruktur steckt der Gedanke, dass Ökosysteme und ihre Leistungen – etwa intakte Auen als natürliche Hochwasservorsorge – ebenso wie "graue, also technische Infrastruktur" für die Entwicklung eines Landes unverzichtbar sind. Grüne Infrastruktur trägt zum menschlichen Wohlergehen zum Beispiel durch Klimaregulation, Erholung und Erleben von Natur und Landschaft und zum Erhalt der biologischen Vielfalt bei.“ (Bundesamt für Naturschutz (BfN))
Mit der Etablierung einer Grünen Infrastruktur wird kein neues Planungsinstrument für isoliert zu betrachtende Einzelvorhaben in Natur und Landschaft geschaffen. Vielmehr sollen die vielfältigen Funktionen und positiven Wirkungen verschiedener Ökosysteme gemeinsam betrachtet und in einem neuen Denk- und Arbeitsansatz miteinander vernetzt werden
Zum Beispiel ist eine Flussaue nicht nur ein wertvoller Lebensraum für geschützte Tier- und Pflanzenarten, sondern erfüllt darüber hinaus zahlreiche Ökosystemleistungen für Klimaschutz, Biodiversität, Hochwasserschutz, Grundwasser-Neubildung, Land- und Forstwirtschaft oder als Erholungsraum.
Mit dem E+E-Vorhaben soll damit auch das bestehende Defizit in der Umsetzung reduziert werden.
Im E+E-Vorhaben Grüne Infrastruktur in ländlichen Regionen werden im Kreis Lippe vorrangig die folgenden Themenbereiche bearbeitet:
Biotopverbund
Erholung
Kulturlandschaft
Für das E+E-Vorhaben Grüne Infrastruktur in ländlichen Regionen arbeitet der Kreis Lippe (Fachgebiet Landschaft und Naturhaushalt) eng mit der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe / TH OWL (Arbeitsschwerpunkt Erholung) zusammen. Weitere Projektpartner sind die Hochschule Osnabrück (Arbeitsschwerpunkt Biotopverbund) und der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Arbeitsschwerpunkt Kulturlandschaft).
Unter der Projektleitung der TH OWL wurden in der Voruntersuchung die Potentiale für eine Grüne Infrastruktur im Kreis Lippe ausgelotet und Schwerpunktbereiche sowohl inhaltlicher wie räumlicher Art festgelegt. Letztlich wurden sieben Schwerpunkträume im Landkreis verortet.
Im aktuell laufenden Hauptvorhaben ist der Kreis Lippe als Antragsteller sowie Vorhabensträger zuständig. Im Zeitraum von Ende 2022 bis 2027 sollen Maßnahmen in den festgelegten Schwerpunkträumen geplant und umgesetzt werden. Seit Juni 2023 sind dafür vier Gebietsmanagerinnen und Gebietsmanager im Einsatz.
Mit dem E+E-Vorhaben steht der Kreis Lippe bundesweit als Modellregion für die Planung und Umsetzung der Grünen Infrastruktur im Fokus. Als Pendant dazu wurde seitens des Bundesamtes für Naturschutz die Region Braunschweig als ein städtischer Verdichtungsraum ausgewählt. Hier findet im Rahmen des Projektes ein intensiver Erfahrungsaustausch statt.
Bei Fragen oder Anregungen kontaktieren Sie gern die angegebenen Ansprechpersonen.
Das Projekt wird durch das BfN mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit und durch das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.
Weitere Informationen gibt es auf der Seite des Bundesamts für Naturschutz. Dort steht auch die Broschüre "Bundeskonzept Grüne Infrastruktur" zum Download bereit.
Die Broschüre "Eine Grüne Infrastruktur für Europa" liefert weitere Informationen zu dem Vorhaben auf europäischer Ebene:
Ihre Ansprechpersonen zur Umsetzung der grünen Infrastruktur in ländlichen Regionen im Kreis Lippe:
TH OWL
+49 15234259392
E-Mail senden
keine aktuellen Veranstaltungen